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Über die Spezialisierung in der Personalberatung

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Viele Unternehmen stehen oft vor einem Dilemma, wenn sie nach einem Personalberater für die Besetzung einer internen Schlüsselposition suchen. Für welchen Berater sollen Sie sich entscheiden? Für einen Generalisten oder für eine spezialisierte Personalberatung?

Spezialisierung in der Personalberatungsbranche bedeutet eine Fokussierung auf eine bestimmte Branche oder eine Marktnische mit dem darauffolgenden Aufbau eines Expertenwissens durch die tiefe Auseinandersetzung mit diesem konkreten Themenfeld.

Allgemein betrachtet unterscheidet man in der Personalberatung zwei formelle Arten der Spezialisierung: Spezialisierung auf eine konkrete Branche oder ein bestimmtes Fachsegment.

Ein echter Spezialist investiert seine Zeit in das genaue Studium seines Spezialisierungsbereiches und erlangt dadurch fachspezifische Kenntnisse, die ihm erlauben, die Anforderungen der zu besetzenden Position schnell zu erfassen und die fachlichen Aspekte von potenziellen Kandidaten besser einzuschätzen, im Vergleich zu einem Generalisten. Anders formuliert, spricht der Spezialist dieselbe Fachsprache, was ihm erlaubt, auf der gleichen Ebene mit seinen Klienten und Kandidaten zu interagieren.

Die Vorteile einer Spezialisierung in der Personalberatungsbranche hängen unmittelbar mit der Schaffung eines erheblichen Mehrwertes für die Klienten bzw. die Auftraggeber zusammen und dieser Mehrwert definiert sich in erster Linie über die Qualität der Personalberatungsdienstleistung in Hinblick auf die passgenaue Besetzung der Position und die Geschwindigkeit der Prozesse. Laut einer der letzten BDU Studien werden die Anforderungen von Klienten in Hinblick auf die Qualität und die Geschwindigkeit der Personalberatungsdienstleistung in Zukunft noch weiter zunehmen.[1]

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Spezialisierung in der Personalberatungsbranche ist der Aufbau eines langjährigen Netzwerkes im jeweiligen Spezialisierungssegment. Durch die fokussierte Bearbeitung eines Marktumfeldes hat ein spezialisierter Personalberater eine tiefere Durchdringung des Kandidatenmarktes, weil er sich in einem permanenten Sourcing Modus in seinem Marktsegment befindet. Er kennt oft die Hauptakteure in der jeweiligen Nische durch langjährige Marktkontakte persönlich und steht in einem kontinuierlichen Austausch mit ihnen. Aufgrund dessen ist er in der Regel über die Karriereentwicklung und die Wechselabsichten einzelner Kandidaten gut informiert und weiß genau, wer zurzeit Interesse an einem Wechsel haben könnte.

Im Unterscheid zu einem Spezialisten bewegt sich der Generalist meistens an der Oberfläche und muss im Falle einer Beauftragung erstmal relativ viel Zeit in die Marktrecherche investieren, um zu den ersten Ergebnissen zu kommen, die Zeit, die sich oft durch den Einsatz einer spezialisierten Personalberatung ersparen lässt.

In Hinblick auf die Durchführung von Suchprojekten braucht eine Personalberatung im Durchschnitt 4 Wochen bis zur Präsentation der Shortlist und insgesamt 5,5 Wochen bis zur ersten Kandidatenpräsentation.[2]

Erfahrungsgemäß können diese 4 – 5 Wochen bei entsprechender Spezialisierung bis auf 12-24 Stunden reduziert werden, was natürlich zu einem enormen Zeitvorsprung bei dem gleichbleibenden hohen Anspruch in Hinblick auf die Qualität der Kandidaten führt. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist aber ein langjähriges, belastbares Kandidatennetzwerk des spezialisierten Personalberaters. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einem guten Kandidatennetzwerk in der Regel um langjährige persönliche Kontakte zu den jeweiligen Kandidaten. Auf Basis dieser persönlichen Kontakte kann ein Personalberater oft relativ schnell die Passgenauigkeit des bereits bekannten Kandidaten in Hinblick auf seine fachlichen und persönlichen Stärken einschätzen. Außerdem verfügt er in einigen Fällen aufgrund seiner Interaktion mit anderen Marktteilnehmern über weitere kandidatenrelevante „Insider“- Informationen aus dem Markt, die einem Generalisten in der Regel verborgen bleiben.

Den meisten Mehrwert für den Klienten entfaltet die Spezialisierung jedoch im Zusammenhang mit einem „Trusted Advisor“ – Ansatz. In diesem Fall entwickelt sich ein Personalberater von einem klassischen Berater zu einem echten Partner seines Klienten.

Die Spezialisierung eines Personalberaters bringt aber Vorteile nicht nur für Klienten, sondern auch für Kandidaten, denn ein guter Spezialist verfügt über entsprechende Zugänge zu relevanten Unternehmen innerhalb seines Spezialisierungsbereiches. Insbesondere auf Executive Ebene kann sich auch die Grenze zwischen einem Auftraggeber und einem Kandidaten verschieben, in dem ein gut betreuter Kandidat aus dem langjährigen Netzwerk dann zu einem Auftraggeber werden kann und umgekehrt.

Und nicht zuletzt bringt die Spezialisierung auch gewisse Vorteile für die Personalberatung selbst. Im Vergleich zu einem Generalisten hat der Klient bei einem spezialisierten Unternehmen in der Regel eine höhere Erwartung an die fachliche Kompetenz und schenkt ihm höheres Vertrauen bei der Bewältigung von spezifischen Fragestellungen.

Bildquelle: Andrea Piacquadio, www.pexels.com


[1] BDU Studie. Personalberatung in Deutschland 2019/2018

[2] BDU Studie. Personalberatung in Deutschland 2019/2018

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