Burnout ist heutzutage ein weit verbreitetes Phänomen und wird oft als Folge des massiv gestiegenen Leistungsdrucks verstanden, der unmittelbar zu einer geistigen und körperlichen Erschöpfung führen kann.

Eine plötzliche Veränderung in der Stimmung des Mitarbeiters, gefolgt von der Antriebslosigkeit, kann bereits ein erstes Zeichen dafür sein, dass es mit dem Mitarbeiter etwas nicht stimmt. Eine weitere Begleiterscheinung ist oft die Beschäftigung des Mitarbeiters mit sich selbst in Hinblick auf die Sinnlosigkeit seiner aktuellen Tätigkeit und seiner tatsächlichen Berufung im Leben. Diese vermeintliche Selbstfindung könnte als ein weiterer Hinweis auf Probleme gedeutet werden. 

Der erste Schritt in der Lösung des Problems besteht in der Anerkennung dieses Problems durch den Mitarbeiter selbst. Ohne sich darüber im Klaren zu sein, riskiert der Betroffene, in eine Abwärtsspirale zu geraten und sucht oft nach der Lösung des Problems auf der Seite, anstatt sich auf die wirklichen Ursachen zu fokussieren. Dies resultiert sich oft in den außerberuflichen Aktivitäten, die für eine Ablenkung, bzw. einen Ausgleich sorgen sollten. In der Wirklichkeit wirken aber diese Maßnahmen nur verzögernd und lösen nicht das ursprüngliche Problem. Auch ein längerer Urlaub ist keine nachhaltige Lösung für ein Burnout. 

In den wissenschaftlichen Kreisen gibt es heutzutage viele Diskussionen über die tatsächlichen Entstehungsursachen eines Burnout-Syndroms, angefangen mit der permanenten Überlastung eines Mitarbeiters, über die sichtbaren Unterschiede zwischen der erbrachten Leistung des Mitarbeiters und der Gegenleistung, bis hin zum Mangel an Wertschätzung und Anerkennung eines Mitarbeiters in seinem Arbeitsumfeld. Das sind natürlich wichtige Aspekte, die die Entstehung eines Burnouts begünstigen können.

Der häufigste Grund für ein Burnout liegt aber nicht nur in der Überarbeitung, sondern viel mehr im Verlust des ursprünglichen Entwicklungsziels des Betroffenen. Das Problem entsteht meistens dann, wenn es, aus welchem Grund auch immer, zu einer Abweichung in der geplanten Entwicklung kommt. Diese Abweichung zwischen soll und ist kann zum Zweifel an eigenen Kräften und Fähigkeiten führen. Dieser Zweifel führt zur Defokussierung und ist oft die wahre Ursache für die Entstehung eines Burnouts. Aber auch das bereits erreichte Ziel in Kombination mit dem Mangel an weiteren Entwicklungsmöglichkeiten kann zum Burnout führen, denn eine fehlende Weiterentwicklung führt unmittelbar zu einer Stagnation.

An dieser Stelle ist das aktive Eingreifen des Arbeitgebers erforderlich. Der Arbeitgeber sollte dabei eine unterstützende Rolle in dem Zielfindungsprozess des Betroffenen übernehmen. Bei der Definition der neuen Ziele ist es insbesondere wichtig zu verstehen, was der Mitarbeiter tatsächlich im beruflichen und privaten Leben erreichen möchte. Die Herstellung einer emotionalen Verbindung zwischen dem beruflichen Ziel des Mitarbeiters und seinen persönlichen Zielen sollte ihm helfen, dieses Ziel besser zu visualisieren.

Die eigentliche Zielfindungsphase bildet in der Regel einen guten Ausgangspunkt für die Bewältigung des ursprünglichen Problems, ist aber nur ein Teil des Lösungsansatzes, denn dazu gehört auch konkreter Plan, wie der Mitarbeiter seine Ziele erreichen könnte. Deswegen sollte es nach der Festlegung des neuen Mitarbeiterziels unbedingt zur gemeinsamen Definition einzelner Schritte im Zielerreichungsprozess kommen. Dies macht das Ziel für den Mitarbeiter realistischer und greifbarer. 

Nichts hilft besser als ein schneller Perspektivenwechsel und aus diesem Grund ist es wichtig, den Mitarbeiter dazu zu bewegen, frühestmöglich mit der Realisierung des neuen Plans anzufangen.

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