Wenn mehrere Generationen in einem Büro zusammenkommen, kann es für einen Manager oft eine Herausforderung sein, denn die Managementmethoden, die für ältere Mitarbeiter gut passen, stehen oft in völligem Widerspruch zu den Methoden, die bei der Führung jüngerer Kollegen anzuwenden sind.
In den 1990er Jahren entwickelten amerikanische Wissenschaftler eine Theorie, die sich auf die Probleme verschiedener Generationen bezog. Sie basierte auf der Untersuchung mehrerer Generationen, ihrer Werte und Weltanschauungen. Die Wissenschaftler vermuteten, dass sich die Menschen, die in verschiedenen Epochen geboren wurden, stärker voneinander unterscheiden als bisher vermutet. Menschen der gleichen Generation sind aber nicht nur durch den wirtschaftlichen oder sozialen Kontext vereint. Sie haben ihr eigenes System von Prioritäten und persönlichen Lebensanschauungen, die sich unter dem Einfluss vieler Umweltfaktoren der jeweiligen Epoche entwickelt haben.
Forscher teilten die Menschen zunächst in Kategorien nach ihrem Alter und der Zeit, in der sie geboren wurden, ein.
Generation X
Menschen, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurden, durchliefen die Ära der globalen politischen Veränderungen und der Einführung technologischer Innovationen. Sie sind in der Lage, anders zu denken, Neues zu lernen und sich anzupassen. Die Werte der Generation X sind Individualismus, Konkurrenzfähigkeit, Streben nach beruflichem Aufstieg, Sparsamkeit, Pragmatismus.
Für ein Unternehmen sind Mitarbeiter der Generation X von großem Wert. Sie sind in der Regel nicht schwer auszubilden, sie verfügen über eine umfassende Wissens- und Erfahrungsgrundlage, sind darauf ausgerichtet bei ihren Aufgaben gute Ergebnisse zu erzielen und können aktiv in die Aufgaben eines jeden Unternehmens eingebunden werden.
Der richtige Umgang mit Vertretern der Generation X
Mitarbeiter aus der Generation X weisen oft ein hohes Maß an Arbeitseffizienz auf, wenn das Unternehmen die Aussicht auf Stabilität, berufliches Wachstum und die richtige Motivation hat. Sie schenken in der Regel viel Aufmerksamkeit der Weiterbildung, weil es ihnen durchaus bewusst ist, dass sie laufend an der Verbesserung von ihren Kompetenzen arbeiten müssen. Mitarbeiter der Generation X sollten idealerweise gut über die Unternehmensziele informiert und aktiv in die Entscheidungen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Unternehmens einbezogen werden. Beschäftigte dieser Altersgruppe bilden die dynamischste Gruppe innerhalb des Unternehmens und stehen offen den Schwierigkeiten gegenüber.
Generation Y
DieVertreter der Generation Y (geboren zwischen 1980 und 1999) sind freie und selbstbewusste Menschen. Ihr Heranwachsen fand in der Zeit des rasanten technischen Fortschritts statt, sie sind unkompliziert in der Kommunikation und weisen gute Erfahrungswerte im Umgang mit der Technik auf. Sie sind kreativ, respektieren persönliche Freiheit und Unabhängigkeit. Sie sind gute Mitarbeiter, passen sich schnell an Veränderungen an und nehmen aktiv am Firmenleben teil.
Solche Menschen sind darauf ausgerichtet, eine schnelle und erfolgreiche Karriere aufzubauen: Der lange Aufstieg „von unten“ nach „oben“ reizt sie nicht immer.
Der richtige Umgang mit Vertretern der Generation X
Ein Mitarbeiter der Generation Y legt unter anderem viel Wert auf die klaren Unternehmensstrukturen und ein nachhaltiges Wertesystem. Im Mittelpunkt steht oft die Unternehmensmission. Der Mitarbeiter sollte sich idealerweise von dieser Mission angesprochen fühlen. Die Aufgabenstellung sollte dabei spezifisch und klar formuliert werden.
Generation Z
Die Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) ist bereits in die digitale Welt hineingeboren worden. Die Vertreter dieser Generation sind mit den neuen technologischen Erscheinungen bestens vertraut, verfügen über eine schnelle Auffassungsgabe und lassen sich von innovativen Entwicklungen leiten. Ein Kind von 5-6 Jahren kann bereits selbständig das Internet nutzen und mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen. Die Vertreter dieser Generation sind noch sehr jung, um ihre Talente und ihre berufliche Stärke im vollen Maße zu zeigen. Technologie und Werte ändern sich schnell, und bisher ist es schwierig zu sagen, wie sich die Mitarbeiter der neuen Generation tatsächlich entwickeln werden.
Es lässt sich aber schon jetzt behaupten, dass die Werte der Generation Z auf freie Kommunikation, kontinuierliches Lernen und Kreativität ausgerichtet sein werden und das alles im Kontext von neuen Entwicklungen in der Technologie und Wissenschaft.
Der richtige Umgang mit Vertretern der Generation Z
Die Schwerpunkte des Unternehmens, in dem die Kinder der neuen Ära arbeiten werden, werden vor allem auf Innovation ausgerichtet sein. Im Vordergrund des erfolgreichen Managements werden insbesondere die Förderung von Kreativität, Freiheit und flexibler Arbeitsansatz stehen. Als Hauptmotivator gilt hier die Möglichkeit, an wichtigen und interessanten Projekten mitzuarbeiten, zum Beispiel an der Entwicklung eines neuen Impfstoffs oder an der Schaffung einzigartiger Technologien zur Lösung globaler Weltprobleme.
Bei den Mitarbeitern der Generation Z steht vor allem das Prinzip von „ich will“ im Vordergrund und nicht von „ich soll.“ Dies unterscheidet sie stark von anderen Generationen.
Die Menschen der Generation Z wollen eine eigenständige Persönlichkeit sein und auch als eine Persönlichkeit von anderen Menschen akzeptiert werden. Es ist daher wichtig, ihnen die Möglichkeit zu geben, einzigartig zu sein, in dem was sie machen und dabei auch ein klares Zeichen der Anerkennung ihrer Leistung zu setzen.
Bei der beruflichen Weiterentwicklung legen die Vertreter der Generation Z im Vergleich zu anderen Generationen nicht so viel Wert auf den steilen Karriereaufstieg. Die eigentliche Aufgabenstellung sollte das Interesse des Mitarbeiters wecken, damit das Prinzip von „ich will“ entsteht. Somit könnte hier die horizontale Karriereentwicklung in den Vordergrund rücken.
Die Vertreter der neuen Generation sind freie und unabhängige Menschen und der Arbeitgeber sollte ihnen auch idealerweise bestimmte Freiheiten in Form von flexiblen Arbeitsmodellen, Geschäftsreisen und Fortbildungsmaßnahmen bieten können, um diese Mitarbeiter nachhaltig an das Unternehmen zu binden.
Wie die Generation Z aussehen wird, hängt davon ab, welche Basis wir heute für ihre Entwicklung schaffen, welches Wissen und welche Fähigkeiten wir ihnen vermitteln. Natürlich werden sie auch unsere Prinzipien in Frage stellen. Wir hoffen jedoch, dass sie unsere Welt zu einem besseren Ort machen werden.
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