Was bringt einen Menschen in der Tat dazu, jeden Tag mit einem Wecker aufzustehen, zur Arbeit zu gehen und seine Pflichten zu erfüllen? Es ist nicht immer nur das Gehalt, sondern es sind unter anderem auch Bestrebungen und innerliche Überzeugungen, die zum Teil natürlich stark individualisiert sind. Der Erfolg in der Mitarbeitermotivation besteht unter anderem darin, diese individuellen Motivationsfaktoren zu erkennen und sie auch richtig anzusprechen.
Die Hauptregel – der Zugang zu jedem Mitarbeiter sollte möglichst individuell sein. Hier sollten Sie idealerweise alle wichtigen Faktoren, wie zum Beispiel: das Alter, die Persönlichkeit des Mitarbeiters, sein fachliches Profil und seine Funktionalität berücksichtigen. Was einen Anwalt motiviert, wird wahrscheinlich nicht unbedingt einen Vertriebler ansprechen und was einen Absolventen erfreuen wird, kann seinen erfahrenen Kollegen im Gegenteil irritieren. Das ist natürlich eine Selbstverständlichkeit.
Aufbau eines umfassenden Gesamtentlohnungssystems
Versuchen Sie in Ihrem Unternehmen auf ein Gesamtentlohnungssystem zu setzen, im Rahmen dessen der zuständige Manager eine Möglichkeit bekommt, unterschiedliche Motivationsinstrumente möglichst personalisiert einzusetzen. Dieses System sollte auf jeden Fall sowohl materielle als auch immaterielle Elemente enthalten.
Finanzielle Motivation
Beginnen wir mit der finanziellen Motivation. Hier sollten Sie Ihre Gehaltsstrukturen so gestalten, dass diese dem Professionalitätsgrad des jeweiligen Mitarbeiters entsprechen und natürlich wettbewerbsfähig sind.
Zweitens sollten Sie nicht vergessen, dass die wettbewerbsfähigen Entlohnungsstrukturen nicht nur aus dem Grundgehalt eines Mitarbeiters bestehen, sondern auch andere zusätzliche Zahlungen, wie zum Beispiel: verschiedene leistungsabhängige Boni oder weitere Benefits enthalten können. Idealerweise bekommt der Mitarbeiter die Möglichkeit, aus der Liste der Zusatzleistungen die Punkte auszuwählen, die speziell für ihn relevant sind und seinen persönlichen Bedürfnissen entsprechen.
Immaterielle Motivation
Das nur auf den materiellen Komponenten basierte Entlohnungssystem sieht zwar auf dem ersten Blick sehr attraktiv aus, ist jedoch kein Allheilmittel. Nur die materielle Motivation ist leider nicht in der Lage, den Mitarbeiter von Burnout zu schützen oder in davon abzuhalten, zum Wettbewerber zu wechseln. Und hier kommen oft die immateriellen Komponenten zur Hilfe.
Mittlerweile entwickeln viele große Unternehmen umfassende Programme für immaterielle Anreize der Mitarbeiter, mit denen die Manager die Bedürfnisse der Mitarbeiter möglichst individuell ansprechen können.
Und diese Anreize können sogar effektiver sein als materielle Motivation. Jemand lässt sich zum Beispiel besser von einer Entsendung ins Ausland zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen an anderen Standorten inspirieren. Der andere Mitarbeiter würde gerne einen Urlaub in der Hochsaison machen wollen etc. Eine weitere Möglichkeit der immateriellen Mitarbeitermotivation kann zum Beispiel die öffentliche Anerkennung des Engagements und der Verdienste des jeweiligen Mitarbeiters sein.
Bei der Anwendung der einen oder anderen Motivationsform sollten Sie natürlich immer die individuellen Besonderheiten des jeweiligen Mitarbeiters berücksichtigen. Daher besteht die Aufgabe des Unternehmens nicht nur darin, ein integriertes Vergütungssystem aufzubauen, sondern auch den Managern beizubringen, die Elemente dieses Systems richtig zu kombinieren und einzusetzen.
Gamification als Teil eines Motivationssystems
Diese Strategie zielt auf die Entwicklung und Implementierung von Spielelementen in die Arbeitsprozesse des Unternehmens. Das Spielsystem ist eine großartige Möglichkeit zur Steigerung des Engagements eines Mitarbeiters, aber Sie sollten damit vorsichtig umgehen, denn dieses System ist leider nicht für alle Bereiche geeignet. Die stärkste Wirkung kann das auf den Spielelementen basiertes System zum Beispiel um Vertrieb entwickeln, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Einige Unternehmen setzen Spielelemente gezielt ein, um die Teamarbeit im Unternehmen zu verbessern. Hier werden die Spielelemente oft außerhalb der Arbeitszeit eingesetzt. Das können zum Beispiel sportliche Aktivitäten sein, die zur Stärkung des Teamgefühls eingesetzt werden etc.
Demotivation verhindern
Die meisten Mitarbeiter kommen ins Unternehmen motiviert und mit dem Wunsch, zu gestalten und etwas zu bewegen. Mit der Zeit kann ein Mitarbeiter jedoch unter dem Einfluss bestimmter Faktoren, wie zum Beispiel: Stress, ständiger Druck und hohe Auslastung, Selbstzweifel, Spannungen im Team etc. die Motivation verlieren.
Die beste Lösung zur Beseitigung von Demotivationsfaktoren besteht in der Entwicklung von Managern in Hinblick auf den richtigen Umgang mit Mitarbeitern. Dabei ist es wichtig, dass der jeweilige Manager versteht, wie er seine Mitarbeiter in verschiedenen Situationen unterstützen kann. Dies beinhaltet unter anderem auch die Unterstützung in der Karriereentwicklung eines Mitarbeiters, die Gestaltung von Feedbackrunden etc. Diese Erkenntnisse sind für den Manager wichtig, weil er in der Regel der erste Ansprechpartner für seinen Mitarbeiter ist und auch als erster die Anzeichen einer Demotivation bei seinem Mitarbeiter erkennen kann. So kann er auch dementsprechend schnell die notwendigen Schritte unternehmen.
Zur Verhinderung der Mitarbeiterdemotivation eignen sich auf Unternehmensebene sogenannte „Wellbeing“ Programme. Sie können sich nicht nur auf die Mitarbeitergesundheit oder die Karriereentwicklung beziehen, sondern auch gewisse Maßnahmen zur Stressbewältigung beinhalten. Darüber hinaus können solche Programme für diejenigen Mitarbeiter unterstützend wirken, die sich zum Beispiel karitativ engagieren möchten.
Es ist kein Geheimnis, dass Mitarbeiter großer Unternehmen häufig demotiviert werden, weil sie das Endergebnis ihrer Arbeit nicht wirklich sehen und daher ihre Arbeitstätigkeit als sinnlos empfinden können. Die Teilnahme an karitativen Tätigkeiten kann dem Mitarbeiter durchaus helfen, die innere Zufriedenheit durch die aktive Unterstützung von anderen Menschen wiederzuerlangen.
Wettbewerbsfähiges und ehrgeiziges Umfeld
In einem entspannten Umfeld ist es äußerst schwierig, ehrgeizige Ziele zu erreichen, daher sollte sich der Mitarbeiter in einer Arbeitsumgebung befinden, die ihn zur Erreichung seiner Ziele anregt.
In einem kompetitiven Umfeld und umgeben von zielstrebigen Kollegen lässt sich ein Mitarbeiter auch besser motivieren, denn er wird in der Regel von den sichtbaren Erfolgen seiner Mitmenschen angespornt. Mit diesem Ansatz erhält das Unternehmen ein Arbeitsumfeld, in dem die Mitarbeiter effizienter arbeiten und schneller wachsen. So können zum Beispiel zwei Vertriebsteams, die territorial aufgeteilt sind, miteinander konkurrieren, welches der beiden Teams am Ende mehr Umsatz generiert etc.
Unterstützung des Mitarbeiters bei der Karriereentwicklung
Die berufliche Weiterentwicklung gehört zu den wichtigsten Instrumenten der Mitarbeitermotivation. Es ist eine komplexe Sache, die mehrere Elemente, wie zum Beispiel: aktive Unterstützung seitens des Managers, verschiedene Schulungsprogramme und Möglichkeiten zur fachlichen Weiterentwicklung umfasst. Ein Manager mit gesundem Hausverstand wird einen vielversprechenden Mitarbeiter auch nicht an sich binden wollen, sondern unterstützt ihn aktiv bei der Entfaltung seines vollen Potenzials durch konkrete Vorschläge und Handlungen.
Am Ende unserer Diskussion über die Mitarbeitermotivation kehren wir wieder zu der eigentlichen Rolle der Führungsperson zurück. Es ist schlicht unmöglich die kritischen Momente in der Entwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters aus der Perspektive des gesamten Unternehmens zu identifizieren. Es ist jedoch notwendig, solche Führungskräfte zu fördern, die einen individuellen Zugang zu ihren Mitarbeitern pflegen.
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Guter Beitrag, das mit dem Management kann ich nur bestätigen!